5. P.A.R.T.Y. - Tag in Westerstede

P A R T Y

Ein unüberlegter Moment, ein Blick zu viel aufs Smartphone, ein Bier zu viel, mit Übermut etwas über das Ziel hinaus: schnell ist das Unglück passiert – und das bleibt für manchen Jugendlichen leider allzu oft nicht ohne schwerwiegende Folgen.

47 Schülerinnen und Schüler des E-Zweiges des 10. Jahrgangs der Oberschule Kloster Barthe nahmen am 14.11.23 am sogenannten P.A.R.T.Y.-Projekt in der Ammerlandklinik GmbH/ Bundeswehrkrankenhaus Westerstede teilgenommen.
Das Projekt stammt ursprünglich aus Kanada und wird u.a. von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) koordiniert. Das Unfallpräventionsprogramm richtet sich insbesondere an Jugendliche im Alter von 15-18 Jahren. Die Abkürzung steht für „Prevent Alkohol and Risk Related Trauma in Youth“, frei übersetzt geht es um die Prävention von durch Alkohol und risikoreiches Verhalten verursachte Verletzungen bei Jugendlichen.

Um 8.45 Uhr wurde die Gruppe zusammen mit Frau Bautor, Herrn Esser, Frau Eichmann und Herrn Bautor vom Koordinator der Aktion, Oberfeldarzt Dennis Peter, in Empfang genommen. Nach einer Begrüßung durch führende Mitglieder der Abteilungen Chirurgie, Anästhesie und Rettungsdienst eröffnete Herr Peter das Programm mit einem Film, der als kurze Einführung in das Thema diente. Im Anschluss wurde das Thema Drogeneinfluss durch einen Polizeibeamten der Kriminalpolizei Oldenburg beleuchtet, die Westersteder Polizei war mit ihrer Verkehrsbeauftragten vertreten, die den Themenbereich Alkohol behandelte.

Nach einer kurzen Kaffeepause erfolgte die Vorstellung des Szenarios für das weitere Programm: schwerer Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss, vier Verletzte, eine unbeteiligte Passantin unter dem Unfallfahrzeug eingeklemmt, schwerste Verletzungen. Bergung durch die Feuerwehr abgeschlossen!

In der Fahrzeughalle des Rettungsdienstes wurde die erste Station veranschaulicht: Eine Übungspuppe wird von der Besatzung des RTW erstversorgt, der Notarzt trifft ein, er koordiniert die weiteren Maßnahmen und bereitet den Transport ins Krankenhaus vor. Es ist mucksmäuschenstill, nur die Gespräche zwischen den SanitäterInnen und dem Arzt sind zu hören, die Spannung und eine gewisse Beklemmung sind spürbar.

Dann folgte die 2. Station: der Schockraum. Ein Team aus Chirurgen, Anästhesisten, Pflegern wird vom Notarzt informiert, sie setzen alles daran die Patientin – unseren Übungsdummy- in 20 Min. im CT (Computertomographen) oder im OP zu haben. Eine Stoppuhr läuft mit. Bis zu 15 Personen arbeiten im Ernstfall Hand in Hand. Auch hier ist die Stimmung greifbar. Alle aufkommenden Fragen werden nach der Vorführung beantwortet.

Ein kurzer Blick auf die Intensivstation gibt nun ermöglichte anschließend einen Einblick in den technischen Aufwand der Patientenversorgung, dann folgte der Besuch der Normalstation, auf der die Patientinnen und Patienten auf die Heimkehr vorbereitet werden.
Außerdem ergab sich spontan die Gelegenheit, eins von zehn Intensivmedizinischen Transportfahrzeugen zu besichtigen.

Nach dem Mittagessen verdeutlichte ein Chirurg, dass die ärztliche Versorgung auch ihre Grenzen hat, wenn es um die Behandlung geschädigter Nerven geht. Zum Schluss besuchte ein ehemaliger Patient die Gruppe, der nach einem schweren Autounfall mit viel Glück überlebt und alle Stationen selbst durchlaufen hat. Er berichtete ungeschönt über Schmerzen, finanzielle Folgen des Unfalls, Verlust des Berufs, die Belastungen für die Familie und sich abwendende Freunde. Seine Schilderungen hinterließen durchaus Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern.

Damit endete ein gelungener Tag.

Fazit: Allen sei der Spaß am Feiern - auch mit Alkohol - gegönnt. Auch Dummheiten sind normal. Trotzdem sollte man gerade in solchen Situationen auf die Freunde achten und Handlungen überdenken oder zögern, bevor man sich leichtfertig in Situationen begibt, deren Folgen mitunter schwerwiegend sein können. Nur so kann ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol gewährleistet werden.

Die Veranstaltung kam beim Veranstalter und den Teilnehmern gut an und wird im nächsten Jahr ihre Fortsetzung mit den nächsten Schuljahrgängen finden.
Vielen Dank an das Krankenhausteam in Westerstede.

 

 

Link zum Bundeswehrkrankenhaus Westerstede