Das Kloster Barthe

Die Schule trägt den Namen eines Klosters, das bis ins 17. Jahrhundert im Heseler Wald existierte. Das Areal dieses Klosters „Barthe“ liegt in nordöstlicher Richtung etwa 2,5 Kilometer entfernt vom Ortskern der Gemeinde Hesel im Staatsforst „Kloster Barthe“.
Das etwas mehr als 2 Hektar große und überwiegend mit dichtem Wald bestandene Klostergelände ist im Norden, Osten und Süden von bewachsenen Sandwällen hufeisenförmig umgeben, aus denen der ca. 10 Meter hohe sogenannte „Nunnenbarg“ (Nonnenhügel) in der Nordost-Ecke herausragt. Die Westseite des ehemaligen Klosterhofes wurde damals mit einem ca. 10 Meter breiten und 4 Meter tiefen Wallgraben umschlossen, der noch etwa zur Hälfte erhalten ist. Die Ausmaße des ursprünglichen Klosters sind im Heseler Wald nur zum Teil sichtbar. Lediglich die Fundamente der einstigen 32,30 m x 7,50 m großen Klosterkirche bepflanzte man mit einer Buchenhecke. Die Grundrisse der weiteren ehemaligen Klostergebäude blieben unmarkiert, so dass man sie im Gelände nicht ausmachen kann.
Archäologische Ausgrabungen der Ostfriesischen Landschaft aus den Jahren 1988-1992 haben interessante Aufschlüsse ans Licht gebracht. Die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen sind in Veröffentlichungen des damals leitenden Archäologen Dr. Rolf Bärenfänger zusammengefasst. Weitere wichtige Informationen über das ehemalige Kloster sind dem ebenfalls 1997 erschienenen Buch „Barthe“ von dem Historiker Dr. Paul Wessels zu entnehmen.
Das Kloster Barthe wurde von Nonnen des Prämonstratenserordens ca. 400 Jahre lang, und zwar vom späten 12. Jahrhundert bis ca. 1600 bewohnt. Nach Aufhebung der Klöster in der Reformationszeit – in Ostfriesland ab 1529 – verarmte der Orden und der Barther Konvent wurde, zusätzlich bedingt durch wirtschaftliche Schwierigkeiten, allmählich aufgegeben. Starke Flugsandverwehungen ab dem Ende des 17. Jahrhunderts führten dazu, dass die restlich verbliebenen Klostergebäude mit Sanddünen überdeckt und schließlich abgerissen wurden. Der Klosterplatz blieb im später aufgeforsteten Gelände als sogenannte „Wüstung“ zurück.

Weitere Informationen:

Kloster Barthe in der Wikipedia

Die Wüstung Kloster Barthe (Dr. Rolf Bärenfänger)